Ágnes Ratkó konzertiert regelmäßig in verschiedenen Ländern Europas sowohl solistisch als auch als Ensemblemitglied. Als Solistin war sie im Rahmen mehrerer internationaler Barockfestivals (Ars Vivendi Clavicembalum, Serbien; Kerll–Rosenmüller Festival, Deutschland; La Stravaganza Baroque Music Festival, Rumänien; usw.) zu hören.
An Tonträgern erschien im Jahr 2018 ihre Solo-CD „Early Keyboard Masters“ (Klanglogo) mit Werken früher Klaviermeister.
Schon davor hat sie, gemeinsam mit Anikó Horváth, in der Reihe „Music of Hungarian Parlours” Ersteinspielungen von vierhändigen Stücken für das Hammerklavier von Johann E. Fuss und Johann B. Spech vorgelegt (Hungaroton 2003 und 2006).
Weiters hat Ágnes Ratkó an mehreren Rundfunkaufnahmen teilgenommen, unter anderem an den Johann Sebastian Bach und Joseph Haydn gewidmeten Live-Konzertserien des ungarischen Rundfunks. Sie ist Gründungsmitglied des Jean-Marie Leclair Trios, und des Leclair Consorts. Daneben hat sie auch in zahlreichen anderen Ensembles mitgewirkt, insbesondere im Duo mit Chiara Massini, mit der sie in Österreich, Italien und Ungarn mit Konzerten für zwei Cembali aufgetreten ist. Zu weiteren Kammermusikpartnern, mit denen sie zusammengearbeitet hat, gehören Simon Standage, Gerhart Darmstadt und Csaba Erdélyi.
Als Cembalistin hat Ágnes Ratkó viele Jahre in den Barockorchestern Orfeo (Budapest) und Savaria Barock mitgewirkt und in mehreren Ländern Europas Konzerte gegeben. Eine mehr als zehn Jahre lange Verbundenheit bestand auch mit der Budapester Kammeroper, wo sie mit Persönlichkeiten wie der Dirigentin Catherine Mackintosh und dem Regisseur Péter Halász zusammengearbeitet hat.
Seit 2003 ist Ágnes Ratkó an der Franz Liszt Musikuniversität in Budapest, wo sie Cembalo als Hauptfach, Generalbass, Kammermusik und Historische Stimmungen unterrichtet. Von 2019 bis 2022 hat sie auch an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien unterrichtet. Davor lehrte sie von 1995 bis 2013 an der Musikfakultät der Universität Szeged. Außerdem hält sie, als Spezialistin für Cembalo und Clavichord, regelmäßig Meisterkurse im In- und Ausland, unter anderem an der Sommerakademie für Alte Musik in Tokaj (2003–2006), an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien (2005) sowie im Rahmen des Festivals „Ars Vivendi Clavicembalum" in Belgrad (2004) und des Barockfestivals „La Stravaganza“ in Cluj (2017 und 2019). Mitbegründerin, künstlerische Leiterin und Dozentin der „Cantare Suonare” Alte Musik Akademie.
Ágnes Ratkó hat viel zur Popularität des Clavichords in Ungarn beigetragen. So hat sie an der Sommerakademie für Alte Musik in Tokaj neben dem Cembalo-Kurs auch einen Kurs für das Clavichord initiiert, gibt regelmäßig Clavichord-Solokonzerte und ist Mitbegründerin der Budapester Clavichordtage, bei denen sie seit 2010 als Solistin, Dozentin und künstlerische Leiterin tätig ist.
Neben der intensiven Auseinandersetzung mit Alter Musik hat sie auch Exkurse in den Bereich der Modernen Musik gemacht, u.a. durch die Uraufführung des ihr von Gyula Bánkövi gewidmeten Stücks „Reményvirágok“ mit Balázs Bánfi (Blockflöte) bei denVántus István Tagen für Zeitgenössische Musik 2000 in Szeged sowie im Januar 2001 beim Mini-Festival in Budapest.
Nach Abschluss ihrer Klavierausbildung und Absolvierung des Ergänzungsfachs Liedbegleitung und Korrepetition für Sänger studierte Ágnes Ratkó zusätzlich Cembalo bei Anikó Horváth an der Franz Liszt Musikuniversität Budapest sowie bei Gordon Murray und Augusta Campagne an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Weitere wichtige Impulse erhielt sie im Rahmen von Meisterkursen unter der Leitung von Nicholas Parle, Johann Sonnleitner, Jos van Immerseel, John Toll (Cembalo) und Tom Beghin (Hammerklavier). Mit Hilfe eines Eötvös Stipendium des Ungarischen Staates, das sie 2001 erhielt, vervollständigte sie ihre Ausbildung durch ein Clavichordstudium bei Miklós Spányi in Finnland.
Im Jahr 2010 erwarb Ágnes Ratkó mit einer Dissertation über historische Stimmungen vom Standpunkt ausübender Musiker das Doktorat der musikalischen Künste summa cum laude.